Stendal
Schlossensemble Tangermünde
Touristischer Anziehungspunkt im Landkreis Stendal
Innenausbau der Alten Kanzlei, Sanierung der Westfassade und zweier Gartenhäuser, Rekultivierung des Denkmalplatzes und der dazugehörigen Wallanlage
Unter anderem mit Mitteln aus dem EFRE-Fonds gefördert
Heute ist das Schlossensemble mit der Alten Kanzlei und dem schönen Park oberhalb der Elbe Anziehungspunkt für viele Touristen, auch dank eines großen privaten Engagements sowie hunderttausender Euro aus staatlichen Förderprogrammen, gepaart mit nicht unerheblichen „Finanzspritzen“ aus der Europäischen Union. Christine Pfaff, in der Stadtverwaltung Tangermünde für den Denkmalschutz verantwortlich, ist seit Jahren Dauergast in den Schlossanlagen. Im Jahr 2000 begann der Innenausbau der Alten Kanzlei, Jahre später schloss sich die Sanierung der Westfassade und zweier Gartenhäuser an. Gegenwärtig beaufsichtigt sie die Sanierung und Rekultivierung des Denkmalplatzes und der dazugehörigen Wallanlage. 500.000 Euro gehen dafür noch einmal „drauf“, zu 80 Prozent gefördert von EU, Bund und Land aus Geldern des städtebaulichen Denkmalschutzes. Im Juli 2014 waren die Arbeiten abgeschlossen. Damit ist das Areal komplett, was nicht zuletzt die mehr als 40.000 Touristen jährlich, die die Stadt erwartet, freut. In der oberen Etage kann eine kleine Ausstellung über Geschichtliches und über die Anstrengungen der Sanierung bestaunt werden. Im Untergeschoss der ehemaligen kaiserlichen Schreibstube und späterem Tanzhaus finden heute Hochzeitsfeierlichkeiten statt. Etwa 380.000 Euro kosteten die Arbeiten, knapp die Hälfte davon konnten dafür dem EFRE-Fonds (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) entnommen werden.
www.youtube.com/watch?v=Y2Ic_lK0zfY„An der Modderkuhl“
Eins von 50 Kinder-Eltern-Zentren (KEZ) in Sachsen-Anhalt
Einrichtungen als Netzwerk, Ort der Begegnung für Jung und Alt, mit Angeboten der Familienbildung und -beratung
Fördermittel von 475.000 Euro aus dem ELER
„Bei uns im Wald entspringt die Uchte. Da wird man schon mal nass beim Spielen“, sagt Katrin Burchert mit einem verschmitzten Lächeln. Deshalb brauchen alle kleinen Abenteurer im Kinder-Eltern-Zentrum „An der Modderkuhl“, ganz dem Namen entsprechend, eine Garnitur Matsch- und Modderkleidung in der Garderobe. Viele der Angebote gab es schon früher, bevor die Einrichtung 2012 offiziell Kinder-Eltern-Zentrum hieß. Das freie Spiel, das Spielen im Freien wie auch das Netzwerken gehören zum Konzept der 50 Kinder-Eltern-Zentren (KEZ) in Sachsen-Anhalt. Sie entwickelten sich seit 2007 im Rahmen eines Förderprogrammes des Landes aus bestehenden Kindertagesstätten. Das ließ sich das Ministerium für Arbeit und Soziales insgesamt 750.000 Euro kosten. Die Idee dahinter: Die Einrichtungen sollen eine Art Netzwerk sein, ein Ort der Begegnung für Jung und Alt, mit Angeboten der Familienbildung und -beratung. Mit Aufenthaltsorten für die Eltern in der Kita und Kursangeboten zum Thema Gesundheit oder Erziehung. Dafür wurden die pädagogischen Fachkräfte geschult, Anregungen gegeben und die Räume umgestaltet. Die SALUS gGmbH ließ zugleich die komplette historische Villa umbauen und sanieren. Die Kosten beliefen sich auf insgesamt 1,4 Millionen Euro. Davon kamen wiederum rund 800.000 Euro aus öffentlichen Fördertöpfen, allein 475.000 Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)
www.europa.sachsen-anhalt.de/eu-fonds-in-sachsen-anhalt/oeffentlichkeitsarbeit/erfolgsprojekte/erfolgsprojekte-eler/kinder-eltern-zentrum-an-der-modderkuhlFamilienzentrum Färberhof
Familiendienstleistungszentrum seit 2005 in Stendal
Ausbau von ganztägigen Betreuungs- und Förderangeboten
Unterstützung in Form von Zuschüssen von EU und Land in Höhe von mehr als 330.000 Euro
Als Kindertagesstätte 2005 eröffnet, hat sich der Färberhof Stendal zu einem so genannten Familiendienstleistungszentrum entwickelt, das in Sachsen-Anhalt Modellcharakter besitzt. Auf dem Weg dahin wurde die Einrichtung mit Zuschüssen von EU und Land in Höhe von mehr als 330.000 Euro unterstützt. Die Pläne der Landespolitik, ganztägige Betreuungs- und Förderangebote auszubauen und die Kita als Partnerin der Eltern zu entwickeln, sind im Färberhof verwirklicht. Beispielhaft wurde hier ein Rund-um-die-Uhr-Angebot für Kinder und Eltern eingerichtet. Im Rahmen des Förderprogramms „Verbesserung der Aufstiegschancen von Frauen“ wurden insbesondere für die Qualifizierung der Stendaler Kita-Mitarbeiterinnen Gelder der Europäischen Union und des Landes Sachsen-Anhalt aus dem Europäischen Sozialfonds verwendet.
www.europa.sachsen-anhalt.de/eu-fonds-in-sachsen-anhalt/oeffentlichkeitsarbeit/erfolgsprojekte/erfolgsprojekte-efre/efre-iii-projekte/4512-familienzentrum-faerberhofPraxisnahe Weiterbildung für Fach- und Führungskräfte
Weiterbildungspaketes für Fach- und Führungskräfte
Richtet sich an kleine und mittelständische Unternehmen sowie Einrichtungen im Land
Rund 500.000 Euro kamen bisher aus dem ESF
Heute sitzen vor Professor Dr. Michael Hoffmann ein Dutzend Frauen und Männer aus den unterschiedlichsten Bereichen, deren Berufsabschlüsse schon lange hinter ihnen liegen. Es sind die Führungskräfte von heute. „Die Anforderungen an Führungskräfte sind deutlich gestiegen“, sagt Hoffmann. „Und zwar in allen Branchen“. Es gehe nicht nur darum, die eigenen Arbeitsaufgaben zu bewältigen, sondern man müsse nebenher noch den Wandel gestalten, Menschen führen und natürlich methodisch und fachlich gut sein. Michael Hoffmann möchte mit seinen Zuhörerinnen und Zuhörern einen Tag lang gemeinsam „visualisieren und diskutieren“. Sein Seminar „Rolle der Führungskraft“ ist Teil eines Weiterbildungspaketes für Fach- und Führungskräfte. Die Veranstaltungen sind ein gemeinsames Angebot von der Hochschule Magdeburg-Stendal und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und richten sich an kleine und mittelständische Unternehmen sowie Einrichtungen im Land. Der demografische Wandel, der Mangel an Fachkräften sowie Automatisierung und Technologisierung wälzen gerade die Unternehmenslandschaft gehörig um. Der Bedarf an Weiterbildung steigt enorm. Der Aufbau des Zentrums für wissenschaftliche Weiterbildung, der gemeinsamen Dachstruktur der Magdeburger Hochschulen, wird aus der öffentlichen Hand gefördert. Allein rund 500.000 Euro kamen bisher aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF). Weitere 570.000 Euro aus dem Fonds wurden einem Schwesterprojekt zur Verfügung gestellt, der „Vernetzung berufsbegleitender Studienangebote für KMU" der Hochschulen Merseburg, Harz und Anhalt.
www.europa.sachsen-anhalt.de/eu-fonds-in-sachsen-anhalt/oeffentlichkeitsarbeit/erfolgsprojekte/erfolgsprojekte-esf/weiterbildung-fuer-fach-und-fuehrungskraefteÖkologische Landwirtschaft
Der ELER trägt in Sachsen-Anhalt ein Viertel der von der EU zugewiesenen Fördergelder
Rund 904 Millionen Euro
Entwicklung des ländlichen Raums als integraler Bestandteil der Gesamtpolitik für Beschäftigung und Wachstum
Baumgesäumte Straßen prägen das Landschaftsbild der Altmark seit jeher. Doch nur, wenn sich die Einwohner auch weiterhin für die alten Obstbäume verantwortlich fühlen, bleibt das so. Eine der Familien, die sich darum sorgt, ist die Familie Dihlmann aus dem Örtchen Busch im Landkreis Stendal. Die Dihlmanns sind seit über 14 Generationen Landwirte und widmen sich dem ökologischen Landbau. Naturverbundenheit gehört zu ihren Maximen. „Wir haben uns hier vor 15 Jahren angesiedelt, weil der Landstrich unserem Naturell entspricht. Weite Wiesen und Felder prägen das Bild der Altmark, der Boden ist für einen Biobetrieb geeignet. Und wir fühlen uns hier wohl. Ich kann sagen: Ich bin ein Altmärker“, erzählt der Biobauer. Mehr als 400 Hektar werden in klassischer Fruchtfolge bearbeitet. Damit die neueste Familiengeschichte im Norden Sachsen-Anhalts auf tragfähigem Boden der Betriebswirtschaft steht, fördert die EU den ökologischen Landbau mit Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER). „Durch die Förderung aus dem ELER ist es uns möglich, so zu wirtschaften, wie es die Biolandrichtlinien verlangen, und dabei wettbewerbsfähig zu sein. Wir haben einen anderen Strukturbedarf. Die Unterstützung hilft, wenn es um Chancengleichheit in der Landwirtschaft geht“, erklärt Michael Dihlmann.
www.gut-busch.de/biolandhof-dihlmannSchloß Tangermünde — Sanierung der Alten Kanzlei
Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) förderte die Sanierung der Alten Kanzlei mit rund 185.000 Euro
Einst war es die Sommerresidenz Kaiser Karl IV. Heute ist das Schlossensemble mit der Alten Kanzlei, den Wallanlagen und dem Ringhotel Schloss Tangermünde oberhalb der Elbe Anziehungspunkt für Touristinnen und Touristen, Hochzeitsgesellschaften und Geschäftsreisende. Erstmals 1009 n. Chr. urkundlich erwähnt, sind die Gebäude der Burganlage durch umfangreiche Restaurierungen bis heute erhalten geblieben. Eine besondere Attraktion bietet das Ringhotel Schloss Tangermünde. Das einst ungenutzte und baufällige Schlossgebäude des Burganwesens befindet sich heute in Privatbesitz. In enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz ließ sich moderner Komfort mit mittelalterlichem Schlossambiente verknüpfen.
youtu.be/Y2Ic_lK0zfY